Mittwoch 31. Juli 2019 schön

In der Nacht und am frühen Morgen hat es heftig geregnet. 

Als ich um 8 Uhr mit Kaya rausgehe, macht der Regen gerade eine Pause. Nach dem Frühstück und dem nächsten Regen fahren wir zum Filsø See. Ich nehme mein neues Tele-Objektiv, das fast 3 kg wiegt,  mit (habe ja meinen Träger Thomas dabei), um es endlich auszuprobieren, mit und ohne Stativ. Allerdings habe ich so zittrige Hände, dass ich zwingend das Stativ benützen muss, im Gegensatz zu Thomas. Mal schauen.

 

Die Geschichte des Sees Filsø ähnelt derjenigen des Auenschutzparkes Aargau, ein bisschen.

 

Bereits zur Zeit der Wikinger (zwischen 800 und 1066 n.Chr.) spielte der See eine wichtige Rolle. Er war damals ein zur Nordsee offener Meeresarm. Durch Sandwanderungen wurde dieser Meeresarm verschlossen, blieb aber für Bauern, Jäger und Fischer von grosser Bedeutung. 1852 wurde der See von 2000 ha auf 750 ha verkleinert. Der See war sehr fischreich und viele Fischer hatten ihr Einkommen damit. Durch die Eindämmung nahm der Fischbestand ab. Die Entwässerung erfolgte daher nicht ohne den Widerstand der Fischer und Jäger. Zwischen 1940 und 1947 wurde der See zwecks landwirtschaftlicher Nutzung weiter entwässert. 1950 wurde ein Gut mit Korntrocknungsanlage gebaut um das Getreide von den Feldern rund um den Filsø zu trocknen und zu lagern. 2011 übernahm die Stiftung „Aage V. Jensen Naturfond“ das Gut mit dem Ziel der Wiederherstellung des Sees. So wurde im Frühjahr 2012 mit der Renaturierung begonnen, im Juli wurde Wasser eingeleitet und im Herbst 2012 war der See, jetzt 915 ha, fertig. Die Entwicklung des Sees hat alle Erwartungen übertroffen. 2015 wurde diese Renaturierung als botanisches Wunder bezeichnet. Seither hat sich der See zum artenreichsten dänischen See mit über 60 verschiedenen Wasserpflanzen und zahlreichen Vögeln entwickelt.

 

 

Ein 2,5 km langer Steg führt durch den See zu einem Aussichtshäuschen. Das wäre ein Paradies für meine Eltern. Allerdings wären sie wohl bereits morgens um 5 Uhr zum See aufgebrochen, und dies im Frühling oder Herbst, beim Vogelzug.

 

 

Die Fotos mit dem neuen Tele

 

 

Danach schlug ich einen Kaffeehalt in einem – vermeintlich – kleinen, verträumten Dorf (Henne Strand) am Meer vor. Das Dorf hat sich als Touristenort à la Rimini entpuppt und aus dem Kaffee ist ein kleines Essen geworden. War ja auch Zeit für Hunger.

Wir haben sowieso das Gefühl, die Gegend bestehe nur aus Ferienhäuschen welche überwiegend von Deutschen bewohnt werden. Es hat hier sehr viele Deutsche, was uns etwas erstaunt, ist doch alles etwa doppelt so teuer wie in Deutschland.