Mittwoch 15. Juli 2020

Beim Vorbereiten auf diese Ferien haben wir festgestellt, dass wir beide sooo gerne Mal zum Wildkirchlein Gasthaus Aescher wandern würden. Es ist für heute schlechtes Wetter angesagt, was mir eigentlich egal ist. Aber wenn es blitzt möchte ich nicht irgendwo im Nirgendwo stecken. So entschliessen wir uns, anstatt rauf zu wandern rauf zu fahren. Wie Stefan der Velomechaniker,  prognostiziert hat, hat es Dank dem nicht so guten Wetter wenig Leute. Im Wildkirchli haben wir sofort Platz.

 

Man vermutete schon lange, dass die Wildkirchli-Höhle in früheren Zeiten bewohnt wurde. Erste schriftliche Erwähnungen finden sich aber erst um 1850. So berichtete der zweitletzte Eremit von Tierknochen- und Zähnen, die er und sein Nachfolger sogar als Souvernirs verkauften.

 

Die Wildkirchlihöhle war einst die Schweizer Sehenswürdigkeit schlechthin. Ab dem 18. Jahrhundet wurden Gäste mit Fackeln durch die Höhle geführt. 1955 wurde die Ebenalpbahn eröffnet. Hunderte Tonnen Vorräte für das Berggasthaus schweben hier jährlich durch die Luft. Ab der Station wird die Ware mit einem Raupenfahrzeug zum Berggastgaus transportiert. 100 Tonnen benötigen rund 180 Fahrten pro Jahr und viel Muskelkraft um alles zu transportieren.

 

Immer wieder schauen wir uns die Wetter-App an und beschliessen dann, via Seealpsee (da wollte ich auch schon lange hin) nach Wasserauen (wo unser Auto steht) zu wandern. Der Weg runter ist auch nicht ohne. Sehr steil, mit vielen grossen und kleinen Steinen. Aber fast den ganzen Weg bis zum See runter hat es ein Stahlseil zum Festhalten. Ich habe Hochachtung vor den Menschen, die solche Wege für uns bauen.

Weil es neblig ist, gibt es am See keines dieser so schönen Fotos. Wir umrunden den See und wandern Richtung Wasserauen. Unterwegs machen wir eine Rast in einer dieser Alpkäsereien und genehmigen uns eine Portion Käse. Wir unterhalten uns mit der sehr netten Sennerin. Als wir dann jedoch auf die Wölfe zu sprechen kommen und sie findet, die brauche es nicht, aus diesem Grund seien sie ja mal ausgerottet worden, fand ich sie nicht mehr so nett, liess mir aber überhaupt nichts anmerken. Natürlich erkenne ich das Problem. Trotzdem glaube ich, ein Zusammenleben mit den Wölfen sollte möglich sein. In Rumänien, Ungarn, Spanien, Italien etc. geht das doch auch.

 

Wanderzeit 3h, ca. 8 km

140 m rauf, 630 m runter

Wetter: neblig aber kein Gewitter, kein Regen

 

 

 

Am Abend fahren wir ins Restaurant Anker, Unterschlatt, Appenzell Schlatt, wo wir hervorragend in wunderschönem Ambiente essen.

 

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